Das kommt raus, wenn sechs "Jungs" aus dem Sauerland zusammenkommen, um einen Gin zu entwickeln, der pur genießbar ist und mit seinen Botanicals ihre Heimat repräsentiert: ein Sauerland Dry Gins. Und da das Sauerland früher vorrangig von der Forstwirtschaft lebte, trägt dieser den Namen "Woodland".
Alles fing an mit dem klassischen Dry Gin, der mit seinen 45,3 % vol einen recht hohen Alkoholgehalt hat, am Gaumen aber völlig sanft ist. Die absolute geschmacksprägende Besonderheit bei Woodland ist, dass Brennnessel und Sauerampfer aus frischem Blatt destilliert werden, ebenso Fichtenspitzen, Baumpilze und Zitrusfrüchte und bis auf letzteres alles aus dem Sauerland stammt.
Der Woodland Sauerland Navy Strength hat ganze 57,2 % vol, die gleichen Botanicals wie sein kleiner Bruder, aber in einer leicht geänderten Zusammensetzung. Durch die höhere Konzentration ist er eine wahre Aromenbombe, aber dennoch auch pur ein Hochgenuss.
Für den Woodland Master Cut kam 2019 der Dry Gin in drei Whisky-Fässer der bayrischen St. Kilian Brennerei. Bevor hierin der St. Kilian Signature One war, war jeweils ein Fass mit Bourbon,- Sherry,- und Rum belegt. Nach einer Reifezeit von ca. sechs Monaten wurden die Inhalte der drei Fässer zu diesem wunderbaren Gin geblendet.
Wer denkt, Pink Gin sei was für Mädchen, der kennt Woodland nicht. Das Alkoholvolumen von 38 % kommt zwar etwas feminin daher, aber der Gin ist genau so wenig süß, wie die anderen. Zwar tragen Himbeere, Johannisbeere und Holunderblüten zum Geschmacksbild bei, im Vordergrund steht jedoch mit einer leichten Bitterkeit die Pink Grapefruit.
Der Woodland Nettle Strength war der Distiller's Cut 2020. Hier wurde unter dem Motto "Kraut und üben" sehr kreativ mit den Kräutern aus den Wäldern des Sauerlands experimentiert. Heraus kam ein Brand mit 55,5 % Alkoholvolumen und einem Brennesselaroma, das an Limette erinnert.
Hier ist in Zusammenarbeit mit dem Spitzenkoch Thomas Imbusch und seiner Frau Sophie Lehmann vom Hamburger Restaurant 100/200 eine perfekte Liaison gelungen: der schon wunderbar weiche, aromenintensive Navy Strength von Woodland wird von einem eigens hierfür hergestellten Quittenbrand geküsst. Trotz- oder gerade deshalb, Alkohol ist ja bekanntlich ein - des Alkoholvolumens von 56 % ist er pur ein absoluter Genuss.
Aber wer sind nun diese "Jungs", die diese tollen Destillate kreieren?
Andreas Schulte (auf dem Foto von links nach recht) kennt sich als ehemaliger Inhaber eines Getränkefachgroßhandels mit dem Vertrieb von Getränken aller Art aus. Olaf Baumeister ist für die kulinarischen Genüsse im familieneigenen Hotel & Restaurant Seegarten in Sundern verantwortlich, wurde als WDR-Fernsehkoch bekannt und ist maßgeblich für die Rezeptur des Woodland Sauerland Dry Gins verantwortlich.
Till Brauckmann hatte die ersten Idee zu Woodland Sauerland Dry Gin und ist durch seine feine Sensorik gemeinsam mit Olaf für die Produktentwicklung zuständig. Zudem bringt er sein Know How als Inhaber einer Kommunikationsagentur entsprechend ein. Matthias Czech ist der kreative Mastermind in der Crew und als Netzwerker im Sauerland unerlässlich. Moritz Dimde kümmert sich um die gesamte Administration inklusive Finanzierung und Backoffice und hat deswegen kaum noch Zeit für seine Anwaltstätigkeit. Gregor Biedrzycki zeichnet als Graphikdesigner buchstäblich für das Artwork verantwortlich.
Die Heimat dieser Gins durfte ich mir im Sommer 2020 persönlich anschauen.
Seinen Anfang nimmt alles in der Märkischen Spezialitätenbrennerei.
Hier werden die einzelnen Botanicals in hochwertigem Neutralalkohol aus Weizen mazeriert und anschließend in einer Collum Still destilliert. Das Aufsteigen über die fünf Böden der Collumn Still entspricht einem fünffachen Destillationsvorgang. Die Basisdestillate werden anschließend in Container abgefüllt und bei Woodland in Lüdenscheid gelagert, bis sie zum endgültigen Gin geblendet und in Flaschen abgefüllt
oder in den Fässern von St. Kilian gelagert werden.
Comments